Bewegung bei Kindern und Jugendlichen - Physiologische Wirkungen

Hinsichtlich der physiologischen Wirkungen von Bewegung im Kindes-und Jugendalter kann zwischen direkten therapeutischen und den präventiven Effekten von Bewegung unterschieden werden.

 

Direkte präventive Effekte:

Die präventive Wirkung der Bewegung setzt bereits im Kindesalter ein. So wirkt sich die durch Bewegung bedingte Ausdauerleistungsfähigkeit positiv auf BMI, Taillenumfang und Körperfettgehalt aus [1]. Zudem konnte eine verringerte Prävalenz des Metabolischen Syndroms festgestellt werden [1]. In einer Studie mit knapp 30.000 Kindern und Jugendlichen im Alter von vier bis 16 Jahren konnte ein positiver Dosis-Wirkungszusammenhang von körperlichem Aktivitätsniveau und kardiovaskulären/-metabolischen Risikofaktoren beobachtet werden [2]. Dieser positive Effekt verstärkt sich mit zunehmender Bewegungsdauer und –intensität [2].

Direkte therapeutische Effekte:

Körperliche Aktivität im Kindes- und Jugendalter ist nicht nur ein effektives Mittel um chronischen Erkrankungen vorzubeugen, Bewegung kann auch explizit als Therapiemaßnahme

eingesetzt werden. In ihrer Übersichtsarbeit heben Dimitri et al. [3] die Wirksamkeit von Bewegung in Prävention und Therapie für Asthma, Epilepsie, Diabetes mellitus Typ 1 und die mentale Gesundheit hervor. Gerade bei Kindern mit chronischen Erkrankungen ist dabei eine hohe Individualisierung und gute Abstimmung im gesamten therapeutischen Team von zentraler Bedeutung und die Therapeuten brauchen hohe Expertise über Krankheitsbild, Wirkung der Bewegung und Kontraindikationen [3,4].

 

Kontakt: 

maximilian.koeppel@outlook.de / janik.scheer@dvgs.de

 

Literatur: 

[1] Mintjens, S., Menting, M. D., Daams, J. G., van Poppel, M. N., Roseboom, T. J., & Gemke, R. J. (2018). Cardiorespiratory fitness in childhood and adolescence affects future cardiovascular risk factors: a systematic review of longitudinal studies. Sports Medicine, 48(11), 2577 – 2605.

[2]Tarp, J., Child, A., White, T., Westgate, K., Bugge, A., Grontved, A., ... & Brage, S. (2018). Physical activity intensity, bout-duration, and cardiometabolic risk markers in children and adolescents. International journal of obesity, 42(9), 1639 – 1650.

[3] Dimitri, P., Joshi, K., & Jones, N. (2020). Moving more: physical activity and its positive effects on long term conditions in children and young people. Archives of disease in childhood, 105(11), 1035 – 1040

[4] West, S. L., Banks, L., Schneiderman, J. E., Caterini, J. E., Stephens, S., White, G., ... & Wells, G. D. (2019). Physical activity for children with chronic disease; a narrative review and practical applications. BMC pediatrics, 19(1), 1 – 18.

Gelesen 518 mal Letzte Änderung am Sonntag, 10 September 2023 18:32

Schreibe einen Kommentar

Mit der Nutzung dieses Kommentar-Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden.