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Inhalt

B&G 04/2018B&G 04/2018

207. Editorial
Klaus Schüle

Wissenschaft

212. Zum Stand der Multimorbidität im Gesundheitswesen
Klaus Schüle

218. Kräftigung wider das Altern
Maximilian Köppel, Dennis Hamacher

225. Dann können wir endlich zeigen, dass das was bringt
Andrea Schaller, Anne-Kathrin Exner, Burkhard Wild, Odile
Sauzet
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Journal Club

232.  Regelmäßige körperliche Aktivität eliminiert den schädlichen Zusammenhang von Fernsehverhalten und Multimorbidität
Stefan Peters

Praxis

233. Bewegungsberatung für Ältere in der hausärztlichen Versorgung: zwei Praxishilfen
Stefan Peters, Michael Schwab, Hermann Faller, Karin Meng

238. Das qualifizierende Lehrgangswesen des DVGS: komplette Revision
Angelika Baldus

Recht

244. Eingruppierung von Sporttherapeuten
Manfred Beden

Neues aus der dvs

246. 5. interdisziplinärer dvs Expert / innen-Workshop: Sportwissenschaft im Zukunftsfeld Betriebliches Gesundheitsmanagement

Neues von peb

248. Kitas in Bewegung!

249. Veranstaltungen

250. DVGS News

252. Forum der Industrie

254. Impressum

Editorial

Klaus SchüleKlaus Schüle

Liebe Leserinnen und Leser,

Mit dem Panoramawandel der Erkrankungen ist schon seit vielen Jahren auch die Zunahme multimorbider Patienten / Rehabilitanden verbunden. Diese wiederum ist überwiegend der demographischen Entwicklung einerseits, aber auch dem medizinischen Fortschritt andererseits geschuldet. So erfreulich sicherlich der Zugewinn an Lebensjahren ist, um so nachdenklicher
muss einen wieder einmal der aktuelle Personalengpass in der Nachsorge und P
flege stimmen. In den 60er und 70er Jahren hatten wir schon einmal einen ähnlichen Pflegenotstandund eine große (Ab-) Werbekampagne von Pflegekräften, damals überwiegend aus den asiatischen Ländern.

Da es bei der Multimorbidität weniger um eine Summierung der einzelnen Krankheiten, sondern um das Gesamt der Erkrankungen mit ihren vielfältigen Begleiterscheinungen wie z. B. Schmerzen, kognitiven und funktionellen Einschränkungen, d. h. um die alltägliche Funktionsfähigkeit, geht, können hier bewegungstherapeutische Maßnahmen hilfreich sein.

Köppel et al. zeigen uns, welche positiven Auswirkungen ein gezieltes Krafttraining u. a. auf Knochendichte, Skelettmuskulatur, auf ausgewählte onkologische Erkrankungen bis hin zur nachgewiesenen reduzierten Mortalität haben können und deklarieren die Kraftfähigkeit als eine wichtige eigenständige Gesundheitsressource, die bis vor wenigen Jahren im Gesundheitsbereich noch sträflichvernachlässigt wurde.

Wer sich in den wissenschaftlichen Bereich der evidenzbasierten Gesundheitsversorgungeinarbeiten, zumindest aber damit vertraut machen möchte, wird mit dem Beitrag von Schaller et al. bestens bedient. Hier wird exemplarisch die Planung einer bewegungsorientierten Interventionsstudie skizziert und auch mit reichlich einschlägiger Literatur unterfüttert.

Dass die Erwartungen an die hausärztliche Beratung bezüglich Bewegungsförderung nicht immer erfüllt werden und die mitunter phantasieloseUmsetzung des Präventionsgesetzes hier häufig enttäuscht, ist den Bewegungstherapeuten geläufig. Hier setzt der Beitrag von Peters und dem Team der Würzburger Reha-Wissenschaftler an, in dem sie Praxishilfen vorstellen, in die u. a. die deutschen Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderungaufgenommen wurden und das Ablaufschema einer Kurzberatung gemäß der 5A-Methode (Ask / Assess, Agree, Advise, Assist, Arrange) eingebaut ist. Hiermit soll den Barrieren zur ärztlichen Bewegungsberatung entgegengewirkt werde.

Der Kernteil des Heftes schließt mit der soeben vom DVGS aktualisierten und verabschiedeten Revision des Modulhandbucheszur Erlangung einer adäquaten Qualifizierung der Sport-/ BewegungstherapeutInnen, vorgestellt von Angelika Baldus. Diese Anpassung war insbesondere unter der Berücksichtigung der indikationsübergreifenden Aspekte der Multimorbidität notwendig geworden, wie sie gerade in den Beiträgen dieser Ausgabe gefordert wurden. Zentrum bleibt jedoch nach wie vor die Erlangung einer biopsychosozialen Kompetenz sowie die Vermittlungsfähigkeit einer bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz, um letztlich bei den Patienten / Rehabilitanden eine für sie einsichtige und selbstbestimmte Lebensqualität zu erreichen.

Während der Drucklegung dieses Heftes wurde gerade das diesjährige Gutachten (2018) des SACHVERSTÄNDIGENRATES zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen: Bedarfsgerechte Steuerung der Gesundheitsversorgungaufgelegt. Wir denken, mit dem neuen Curriculum bereits einen Beitrag in diese Richtung geleistet zu haben.

In alter Verbundenheit
Ihr
Klaus Schüle