Inhalt

B&G, 06/2015B&G, 06/2015

237 Editorial

 Wissenschaft

240 Bewegungstherapie und arbeitsplatzorientierte Rehabilitation, G. Huber
245 Welche Relevanz spielt der Arbeitsplatzbezug in der Rehabilitation? Eine Zusammenfassung der Evidenz am Beispiel von Rückenschmerzen, M. Streibelt
250 Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation bei muskuloskelettalen Erkrankungen, M. Bethge, B. Schwarz, S. Neuderth


Praxis

255 Spezifische Vorteile der Ambulanten Rehabilitation – veranschaulicht an den Praxismodellen „BeReKo“ und „RehaFit“, A. Jacobs, B. Leineweber, S. Paul, D. Jacobs
259 Die arbeitsplatzspezifische Rehabilitation – Eine Bestandsaufnahme, M. Steinau
265 Die beruflich-tätigkeitsorientierte Rehabilitation – Entwicklung und Praxis, T. Späth

Indikationskatalog

268 Essstörungen
271 Suchterkrankungen

Recht

274 Die neue flexiblere Elternzeit und Elternteilzeit, S. Fritz

Forum

276 Veranstaltungskalender
278 Forum der Industrie

280. DVGS– News

Editorial

Dr. Gernot SölleDr. Gernot Sölle

Liebe Leserinnen und Leser,
die Erwerbsfähigkeit dauerhaft zu erhalten, ist ein Hauptziel der Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung und der gesetzlichen Unfallversicherung. Die Thematik ist nicht neu, wurde aber in der Vergangenheit nur ansatzweise verfolgt. Zu Erreichung dieses Ziels wurden in den letzten Jahren verstärkt in verschiedenen Forschungs- und Modellprojekten neue Rehabilitationskonzepte vorangetrieben, und in die tägliche Praxis in den ambulanten und stationären Rehabilitationseinrichtungen überführt. Die aktuellen Konzepte der Rentenversicherung
heißen „Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation“ (MBOR) und für die gesetzliche Unfallversicherung „Arbeitsplatzbezogene Muskuloskeletale Rehabilitation“ (ABMR).

Die Ausrichtung der medizinischen Rehabilitation der Rentenversicherung an die Arbeitswelt basiert auf der Erkenntnis, dass medizinische Rehabilitationskonzepte allein ohne den Bezug zur Arbeitswelt trotz guter Ergebnisqualität nicht ausreichen, nachhaltig die Probleme der Erwerbsunfähigkeit, der Demografie, des Fachkräftemangels und der sich verändernden arbeitsplatzbezogenen Anforderungen positiv zu beeinflussen. Das Konzept der
MBOR ist auf die spezifischen Bedürfnisse der im Erwerbsleben stehenden Rehabilitand/innen zugeschnitten. Neben der Erkrankung wird in besonderem Maße die berufliche Situation in den Fokus der Behandlung gestellt.

Die Unfallversicherungsträger stellen mit den unfallbedingten medizinischen Rehabilitationsverfahren die umfassende Rehabilitation sicher. Darüber hinaus kann für spezielle Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates oder bei Berufskrankheiten eine „Arbeitsplatzbezogene Muskuloskeletale Rehabilitation“ (ABMR)
erforderlich werden, wenn konkret benötigte arbeitsrelevante Aktivitäten in die Therapie zu integrieren sind.

Dies geschieht mit Hilfe einer spezifischen Arbeitsplatzorientierung, um eine ausreichende funktionelle Belastbarkeit für die möglichst unmittelbar anschließende Arbeitsfähigkeit im Sinne einer vollschichtigen Rückkehr an den (bisherigen) Arbeitsplatz zu erreichen.

Ambulante und stationäre Reha-Einrichtungen stellen sich auf die Umsetzung der erhöhten Anforderungen der mit der Durchführung der MBOR und ABMR verbundenen räumlichen, personellen und geräte- und ausstattungstechnischen Voraussetzungen ein. Die berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit im Reha-Team
und der Aufbau von Netzwerkstrukturen (z.B. Reha-Fachberater der Leistungsträger, Vor- und Nachbehandler, Betriebe etc.) sind unabdingbar.

Mit diesem Heft möchten wir einen Überblick über

  • die Entwicklung der Arbeitsplatzorientierten Rehabilitation und Sporttherapie
  • die konzeptionellen Rahmenbedingungen für MBOR und ABMR
  • die spezifischen Vorteile und Unterschiede der ambulanten und stationären Rehabilitation
  • die Zugangsverfahren zur MBOR und ABMR

geben.

Für den Erfolg einer MBOR bzw. einer ABMR sind berufsbezogene diagnostische Maßnahmen die Grundvoraussetzung. Verschiedene, an der Rehabilitation beteiligte Berufsgruppen (Rehabilitationsteam) können die erforderlichen Assessments durchführen. Hier haben auch die Sport- und Bewegungstherapeuten einen entscheidenden
Anteil. Sie gewährleisten die Verfolgung und Nachhaltigkeit der Reha-Ziele. Damit bietet sich erneut die Möglichkeit, die in der wissenschaftlichen Ausbildung erworbenen Kenntnisse umzusetzen und die Kompetenz der Sport- und Bewegungstherapeuten im Rehabilitationsprozess zu untermauern.

Ihr
Dr. Gernot Sölle
Therapie- und Trainingszentrum im Hilarion, Essen

Im Namen der gesamten Redaktion von B&G und des DVGS-Vorstandes wünschen wir Ihnen ein friedliches Weihnachten und einen erfolgreichen Start ins Jahr 2016.

Gerhard Huber und Klaus Schüle
Herausgeber der B&G