7. Internationales Symposium Herzfrequenzvariabilität: Methoden und Anwendungen in Sportwissenschaft, Arbeits- und Intensivmedizin sowie Kardiologie
4. März 2017 in Halle (Saale)

Prof. Dr. Kuno Hottenrott, Prof. Dr. med. Irina Böckelmann, Prof. Dr. med. Hendrik Schmidt

Das 7. Internationale Symposium zur Herzfrequenzvariabilität und autonomen Funktion gibt einen aktuellen Überblick zur rasant fortschreitenden Entwicklung in Methoden und Anwendungen der HRV in Sportwissenschaft, Arbeits- und Intensivmedizin sowie Kardiologie. Im Rahmen von Impulsvorträgen, Kurzbeiträgen und Posterpräsentationen werden die wechselseitigen Bezüge zwischen physiologischen Grundlagen, methodischen Ansätzen und aktuellen Anwendungen aufgezeigt und praxisnah diskutiert.

Die Stärkung physischer Gesundheitsressourcen und die Verminderung von Risikofaktoren erfordert ein auf die individuelle Belastbarkeit abgestimmtes Herz-Kreislauf-Training. Aktuelle Studien zeigen, welchen Input hierzu ein HRV-kontrolliertes Training leisten kann. Auch in der Steuerung eines leistungssportlichen Trainings scheint die HRV zunehmend einen festen Platz einzunehmen. Sie kann als sensibler Marker der Individualisierung und Feinabstimmung der Trainingsbelastungen und zur Regenerationssteuerung fungieren. HRV-Parameter werden zunehmend für  ein systematischen Biofeedback eingesetzt.

Die HRV eignet sich in dem präventiv ausgerichteten Fach Arbeitsmedizin insbesondere für Fragestellungen im Kontext der HKE-Risikostratifizierung und -Risikoprävention als zusätzlicher Indikator zum Gesundheitsstatus sowie im Zusammenhang mit der Einschätzung der Beanspruchung z. B. im Verlauf einer Arbeitsphase, eines Arbeitstages bzw. Beurteilung der Belastung am Arbeitsplatz. Der umfassende Wandel der Arbeitswelt mit zunehmenden kognitiven und psycho-emotionalen Herausforderungen des Arbeitsnehmer gegenüber früher im Vordergrund stehenden körperlichen Beanspruchungen verlangt neue Beanspruchungsindikatoren, die über die unmittelbare Stoffwechselvermittlung bzw. Energetik hinausgehen und die neue Belastungen gut erfassen können. Über die HRV, als Parameter der allgemeinen Aktivierung und sympatho-vagalen Balance des Organismus, können nach dem Belastungs-Beanspruchungs-Konzept Rückschlüsse auf die stattgefundene psychische Belastung gezogen werden.

Die klinische Anwendung von Parametern der autonomen Funktion hat seit der aktualisierten HRV-Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie 2015 nochmals einen Schub erhalten. So werden erstmals die klinischen Aspekte von abgeleiteten nichtlinearen Parametern genau charakterisiert. Epidemiologische Studien konnten zeigen, dass eine niedrige Herzfrequenz mit einer längeren Lebensdauer bei gesunden Probanden assoziiert ist. In der Kardiologie erweist sich eine niedrigere Herzfrequenz als ein unabhängiger Prädiktor des Überlebens von Patienten mit koronarer Herzerkrankung und chronischer Herzinsuffizienz. Wir möchten im Rahmen des Kongresses die klinischen Anwendungen von neuen und etablierten Parametern der HRV sowie die klinische Wertigkeit der basalen Herzfrequenz zur Risikoprädiktion charakterisieren. Weiterhin soll die Relevanz dieser Parameter zur Risikoprädiktion beim akuten Koronarsyndrom, bei der chronischen Herzinsuffizienz und beim Vorhofflimmern sowie als Anwendung in der Sportmedizin diskutiert werden.“

Hauptvorträge (u.a.):

  • Prof. Dr. I. Böckelmann, Magdeburg: Herzfrequenzvariabilität in der Arbeitsmedizin
  • PD Dr. O. Hoos, Würzburg: Sportliche Aktivität und HRV im Kindes- und Jugendalter
  • Prof. Dr. D. Hoyer, Jena: Veränderte Herzfrequenzvariabilität als früher Indikator für subakute Infektionen
  • Prof. Dr. K. Hottenrott, Halle: Herzfrequenzvariabiltät zur Optimierung von Training und Regeneration
  • Prof. Dr. J. Mockenhaupt, Bonn-Rhein-Sieg: Von Spechten, Regentropfen und Herzschlägen. Vergleichende Frequenzanalyse periodischer Signale
  • Dr. S. Sammito, Magdeburg: Referenzwerte in der Analyse der Herzfrequenzvariabilität
  • Prof. Dr. H. Schmidt, Magdeburg: Autonome Funktion und Herzerkrankungen
  • Prof. Dr. L. Vogt, Frankfurt: HRV-Veränderungen im Kontext von Langzeitarbeitslosigkeit und subjektiver Arbeitsfähigkeit

Ärztliche Fortbildungsveranstaltung:
Ein Antrag auf Anerkennung als Fortbildungsveranstaltung wurde bei der Ärztekammer Sachsen-Anhalt gestellt.

Kongressort:
HRV-Audimax 02-11-2013
HRV Symposium 2013
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Audimax, Universitätsplatz 10, 06108 Halle (Saale)

Termin:
4. März 2017, 9.00-17.00 Uhr

Flyer des Symposiums und Anmeldeformular